Prozesse im Holzbau – effizient, fundiert und optimiert Konzepte für Planung, Produktion, Baubetrieb und Bauwirtschaft
In der primär technologiegetriebenen Evolution des Holzbaus, welche sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich auf der Produkt- und Herstellungsebene darstellte, wurde der Entwicklung von speziell für den Holzbau adaptierten bau- und betriebswirtschaftlichen Grundlagen bzw. zugehörigen einfach handhabbaren Werkzeugen lange Zeit keine ausreichende Beachtung geschenkt bzw. diese gänzlich vernachlässigt. Ebenso wurde im Bereich der Prozessoptimierung zwar eine enorme Effizienzsteigerung puncto Kapazitäten in den Produktionsunternehmen bzw. Zulieferindustrien des Holzbaus erreicht, jedoch diese Prozesse vor Ort – auf der Baustelle – lediglich in Ansätzen betrachtet und demnach bisher keiner Optimierung unterzogen. Das Resultat hiervon ist ein Holzbau-Prozess, welcher – technisch betrachtet – auf hohem Standard angesiedelt ist und aufgrund der kurzen Bauzeit zwar in sich optimiert scheint, aber gemeinsam mit sämtlichen anderen Gewerken enormes Potenzial aufweist und in den nächsten Jahren einer gesamtheitlichen Standardisierung sowie Prozessoptimierung bedarf. Daneben besteht speziell im Holzbau aufgrund zahlreicher Produktneuerungen flächendeckend ein eklatantes Informationsdefizit, welches sich sowohl aus einem Mangel an zuverlässigen und fundierten Daten betreffend Planungs- und Ausführungszeiten, Kalkulationsgrundlagen und auch Ausschreibungskenntnissen sowie Dokumentationstools ergibt. Der vermehrte Einsatz von (teil-) automatisierten Maschinen und Produktionsanlagen, neuartiger (Halb-) Fertigteile sowie komplexer Softwarelösungen hat neben den technologischen Implikationen des Holzbaus auch tiefgreifende Auswirkungen auf das bauwirtschaftliche Umfeld im Gesamtprozess. Dies spiegelt sich neben den technischen Systemlösungen vor allem in der Kostenplanung, der Ausschreibung und der Kalkulation sowie letztlich auch im Bauvertrag wider. Demnach kommt den bauwirtschaftlichen Themenfeldern in Kombination mit den oftmals augenscheinlich auftretenden Kostenfallen im Holzbau – in Abhängigkeit der Konstruktionsweise – künftig ein verstärktes Augenmerk zu.
Bekommt der Holzbau seine Prozesskosten noch besser in den Griff, erfolgt eine gerechte Gesamtbewertung über die Lebensdauer eines Bauwerkes und werden die ökologischen Vorteile mit einbezogen, wird der Steigerungslauf der letzten Jahre weiter fortgesetzt und HOLZ der Bau- und Werkstoff des 21. Jahrhunderts werden.
Dienstag, 17. März 2020
Gemeinsames Abendessen ab 20.00 Uhr in der Tenne des Gasthof Adler.
Mittwoch, 18. März 2020
Die BAUwelt ändert sich – Neue Geschäftsmodelle entstehen
Moderation: Prof. Dr. h. c. Heinrich Köster, Hochschule Rosenheim, Rosenheim (DE)
09.20 - 10.40
Begrüssung durch den Veranstalter
Prof. Dr. h.c. Heinrich Köster, Hochschule Rosenheim, Rosenheim (DE)
Schlank, digital und vernetzt – Zukunft der Bau- und Immobilienbranche
Prof. Dr. Winfried Heusler, Schüco, Bielefeld (DE)
Digitale Fabrikation: Was bringt uns die Zukunft
Hans-Jakob Wagner, Institut for Computational Design and Construction, Universität Stuttgart, Stuttgart (DE)
Diskussion
10.50
Kaffeepause in der Fachausstellung
Open BIM: Am Projekt «Studentisches Wohnen Rosenheim» umgesetzt
Moderation: Prof. Dr. Jörg Becker, Fachhochschule Kärnten, Spittal (AT) / Fachhochschule Dortmund, Dortmund (DE)
11.20 - 13.30
BIM Modellumsetzung aus Bauherrensicht
Lore Köster, Campus Rosenheim, Rosenheim (DE)
Wie BIM-Projekte gesteuert werden
Christoph Eichler, ODE office for digital engineering, Wien (AT)
Projektvorstellung und Leitmodell
Laura Heidelauf, ACMS Architekten, Wuppertal (DE)
Fachmodell Tragwerksplanung
Florian Willers, PIRMIN JUNG Deutschland, Sinzig (DE)
BIM Modell – Umsetzung in der Haustechnik
Andreas Lackenbauer, Ingenieurbüro Andreas Lackenbauer, Traunstein (DE)
Diskussion
13.40
Mittagspause
Kalkulation im Holzbau – essenziell, standardisiert und schlüssig
Moderation: Prof. Uwe Germerott, Berner Fachhochschule, Biel / Bienne (CH)
15.00 - 16.30
Kalkulation und Ausschreibung im Holzbau: Warum Standardisierung über Planung und Bauteile hinausgehen muss
Jörg Koppelhuber, pm holzbau, Graz (AT)
Einfache Werkzeuge für valide Kalkulationsansätze im Holzbau
Walter Meiberger, Meiberger Holzbau, Lofer (AT) Bernhard Braun, BRAUN-EDV im Handwerk, Scheidegg (DE)
Das ERP-System als Herzstück der Datenwelt im Holzbau
Christof Jeker, Triviso, Solothurn (CH)
Diskussion
16.40
Kaffeepause in der Fachausstellung
Planungshilfen zur Wissens- & Effizienzsteigerung im Holzbau
Moderation: Anne Niemann, Technische Universität München, München (DE)
17.10 - 18.40
Holz & BIM – eine Branchenanalyse zur Identifizierung von Anforderungen und Hemmnissen
Sandra Schuster, Technische Universität München, München (DE)
Wie wir in Zukunft planen: Die digitale Schnittstelle zwischen Planern und Herstellern
Oliver Castor, Plan.one, Bielefeld (DE)
Baudokumentation sichert wirtschaftliches Überleben
Richard Hofer, Baudok, Seeboden (AT)
Diskussion
19.00
Apéro
20.00
Abendessen
Donnerstag, 19. März 2020
Automatisierung im Holzbau: Hightech versus Lowtech
Moderation: Ass. Prof. Dr. Tobias Schauerte, Linnaeus University, Växjö (SE)
08.30 - 10.30
Eine Analyse der Holzbaufertigung/-branche
Norbert Petersohn, Hermann Beratende Ingenieure, Bad Oeynhausen (DE)
Mögliche Anwendungsgebiete für robotisierte Vorfertigung im Holzbau
Steffen Landscheidt, Linnaeus University und Yaskawa, Växjö (SE)
Lean als Lernprozess – Anwendung im Bauwesen
Dieter Budinsky, ACON Management Consulting, Wien (AT)
Die Wirkung des Lernprozesses am Praxisbeispiel «Holzsystembau»
Stefan Schrenk, Schrenk, Vitis (AT)
Diskussion
10.40
Kaffeepause in der Fachausstellung
Logistik: Taktgeber von Produktion und Montage
Moderation: Jörg Koppelhuber, Technische Universität Graz, Graz (AT)
11.10 - 12.40
Produktionssteuerung, oder wer dirigiert die Elementfertigung?
Stefan Zürcher, ecoholz, Winthertur (CH)
Produktionslogistik 4.0 im Holzbau – Navigationsnetzwerk zum Tracking von innerbetrieblichen Fahrzeug-, Personen und Warenbewegungen
Thomas Solle, SC Solle Consulting, Barntrup (DE)Tobias Hehl, HUF Haus, Hartenfels (DE)
Kooperationen bei Grossprojekten – Zusammenarbeit unter Kollegen
Maximillian Prutscher, Prutscher Holzbau, Oy-Mittelberg (DE)
Diskussion
13.00
Kaffeepause in der Fachausstellung
Was den Holz(haus)bau in Zukunft bewegt
Moderation: Prof. Dr. Detlef Heck, Technische Universität Graz, Graz (AT)
13.30 - 15.50
Brettsperrholz :: Wo geht’s hin in der Fertigungstiefe?
Georg Jeitler, Hasslacher Group, Sachsenburg (AT)
Die Feldfabrik – Wohnraum aus Holzmodulen schnell und effizient vor Ort produziert
Christian Czerny, LiWooD, München (DE)
Chancen und Effizienzsteigerung durch Standardisierung im Holzrahmenbau – die Sicht eines Zulieferers
Thomas Thode, Knauf Gips, Iphofen (DE) Markus Uhl, Knauf Insulation, Simnach am Inn (DE)
Maschinentechnologie als Chance für den Nischenplayer im Holzbau
Urs Steinmann, TechnoWood, Alt St. Johann (CH)
Wie mittelständische Unternehmen in einem konsolidierten Markt überleben können – Chancen und Strategien
Jörg Koppelhuber, pm holzbau, Graz (AT)
Diskussion
16.00
Kleiner Stehlunch in der Fachausstellung